Ausgangspunkt
Das Wissen über wiederholte Inkarnationen ist eines der ältesten Phänomene der Welt. Es geht zurück bis in die Vorgeschichte und war Teil der religiösen Vorstellungen von Menschen in aller Welt. Tatsächlich ist es so, dass die Ablehnung von Reinkarnation etwas Neues in der Menschheitsgeschichte ist. Nur in der westlichen Welt, wo sich das offizielle Christentum ausgebreitet hat, wurde Reinkarnation als unmöglich, lächerlich, oder ketzerisch angesehen. Von der römisch-katholischen Kirche wird der der Glaube daran immer noch scharf verurteilt.
Es gibt viele Namen für Reinkarnation, aus vielen Zeiten und Orten stammend, wie z.B.: Metempsychose, Palingenesis, Prä-Existenz, Transmigration, Wiedergeburt, Punar-Janman, Seelenwanderung, Nochmal-Geburt, Samsara, und das Rad der Geburten und Tode. Auch haben viele Tiersymbole die Reinkarnation repräsentiert: Vögel, Schmetterlinge, Schlangen, Salamander und Drachen. Verschiedene Pflanzen und Steine, z.B. der Lotus und der Mondstein. Und auch Symbole von Sonne, Mond, den Jahreszeiten, und der Zyklen der Planeten. All diese Symbole kommen in vielen Formen in Kunstwerken von Ureinwohnern vor und symbolisierten ursprünglich den Glauben an Reinkarnation.
Aber das vielleicht mächtigste Symbol, und das, das am häufigsten auftaucht, ist das Rad, welches den endlosen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt symbolisiert. Kreise und Mandalas, beides stilisierte Räder, können in den Kunstwerken und der Mythologie von vielen Kulturen gefunden werden, und verweisen üblicherweise auf einen altertümlichen Glauben an Reinkarnation, auch wenn die heutigen Menschen diesen Glauben nicht mehr haben. Der Kreis wird manchmal mit einem weiteren mächtigen Symbol, dem Kreuz, ergänzt. Das ist der Fall beim ägyptischen Ankh, ursprünglich ein Symbol für das Leben, das Leben nach dem Tod, und ewige Wiedergeburt. Obwohl das Ankh einen Kreis und ein Kreuz beinhaltet, existierte es schon Jahrhunderte vor dem christlichen Kreuz.
Eine spätere Kombination von Kreis und Kreuz, die heute noch verwendet wird, ist das koptische Kreuz, das Kreuz, bei dem der Kreis die Krux umgibt. Die frühen koptischen Christen waren Gnostiker, die an Reinkarnation glaubten und in den ersten Jahrhunderten nach Christus griechische und östliche Lehren mit denen Christi kombinierten. Der bekannte Kreis am koptischen Kreuz ist im Christentum ein Symbol für Reinkarnation. Im sechsten Jahrhundert, als die römisch-katholische Kirche den Glauben an Reinkarnation unter Kirchenbann stellte, war der Kreis am Kreuz verboten. Aber die östlichen katholischen Kirchen verwenden ihn noch, und einige kleine Gruppen von ihnen sind noch von Reinkarnation überzeugt.
Der Glaube an eine Art der Reinkarnation war Teil vieler primitiver Religionen, auch wenn nicht immer daran geglaubt wurde, dass jeder wiedergeboren wird. In vielen Systemen reinkarnierten nur die Anführer, besondere Helden, Schamanen oder Priester. Und natürlich waren in vielen Systemen Frauen ausgeschlossen. Es gab auch Unterschiede in der Anzahl der Wiedergeburten, die die Menschen haben sollten, von nur dreimal bis zu tausenden von Wiedergeburten.
Anthropologen, die heute Eingeborene studieren, haben festgestellt, dass der Glaube an Reinkarnation immer noch verbreitet ist. Auf allen Kontinenten nehmen viele eingeborene Menschen an, dass Reinkarnation auf die eine oder andere Art vorkommt. Das trifft für viele eingeborene Nord-Amerikaner, wie auch Ureinwohner aus Süd- und Zentralamerika, Afrika, Australien, den Pazifischen Inseln und dem nördlichen Polarkreis zu. In einigen dieser Systeme glaubt man daran, dass die Menschen als Tiere reinkarniert werden, in anderen nicht. Und in einigen wird daran geglaubt, dass Menschen nur in ihren eigenen Familien reinkarnieren, während sie in anderen von Familie zu Familie gehen. In einigen Systemen reinkarnieren die Leute sofort nach ihrem Tod, in anderen muss erst eine bestimmte Zeit vergehen, und manchmal müssen bestimmte Rituale ausgeführt werden, bevor sie reinkarnieren können. Aber abgesehen von all diesen unterschiedlichen Variationen gibt es die universell verbreitete Vorstellung davon, dass Reinkarnation existiert.
Das Europa des Altertums
Der Glaube an Reinkarnation war allgemein üblich im Teil der antiken Welt, die wir heute Europa nennen. Jede keltische Teilgruppe hatte ihre eigenen Bräuche und Identitäten entwickelt, aber sie waren auch in vielen Weisen gleich, und eine davon war der gemeinsame Glaube an Reinkarnation. Wir wissen aus römischen Schriften, dass auf den britischen Inseln, wie auch im restlichen Europa, der Glaube daran stark war, als die Römer ankamen. Und Julius Cäsar berichtet im sechsten Band von „Der gallische Krieg“ von der Furchtlosigkeit der Gallier im Krieg, was er auf ihren Glauben an Reinkarnation zurückführt.
Die großen gemeinsamen Symbole der Kelten waren der Kreis und seine Variante, die Spirale. Einige sehen die Spirale als durchdachter an, weil sie eher ständige Veränderung und Wachstum durch wiederholte Leben impliziert, anstatt der bloßen Wiederholung, für die der Kreis steht. Als Archäologen die antiken Gräber von Europa ausgruben, fanden sie wunderschön gearbeitete Kreise und Spiralen aus Gold, Silber und Eisen, einige zum Schmuck oder als Schließen für Kleidung, einige für andere Dekoration oder religiöse Zwecke.
Obwohl sie ursprünglich keine Kelten waren, glaubten viele der Stämme aus Skandinavien und die Germanen an Reinkarnation. Wagner’s „Ring der Nibelungen“ und die Gedichte einiger anderer großer deutscher Poeten nutzten die alten mythischen Geschichten als Vorlagen. In den skandinavischen und germanischen Systemen glaubte man daran, dass die Menschen kurze Zeit nach ihrem Tod in derselben Familie wiedergeboren werden. Auch verwendeten sie die Spirale, wie auch den Kreis, als ein Hauptsymbol. Möglicherweise hatten sie es von den Kelten um sie herum übernommen.
Ägypten
Die antiken Ägypter glaubten daran, dass ihre Pharaonen nach einer Zeit im Jenseits reinkarnieren würden. Um den Komfort für den Pharao im Jenseits sicherzustellen, waren die Pyramidengräber notwendig. Aber dieses Jenseits sollte nicht für immer sein. Zur richtigen Zeit würde der Pharao als ein neuer großer Pharao reinkarnieren. Teil der Anbetung von Osiris war der Glaube, dass zu bestimmten Zeiten, wenn sie dringend gebraucht werden würden, „große Seelen“ zurückkehren würden, um die Menschen aus was auch immer von einem Schlamassel, in den sie sich begeben hatten, wieder herauszuführen. Derartige Vorstellungen gibt es auch in vielen anderen Systemen.
Bei Normalsterblichen wurde nach dem Tod ihre Seele von der Göttin Maat gewogen, welche eine Feder als Gegengewicht verwendete. Wenn die Sünden nur geringfügig waren, und damit die Seele leichter als die Feder, konnten sie in das Königreich von Osiris eintreten, wo sie den Göttern und den großen Seelen, die im Jenseits warteten, dienen mussten. Wenn nicht, gingen sie in die ewige Dunkelheit ein. Gewöhnliche Menschen wurden nicht wiedergeboren.
Asien
Zur selben Zeit war auf dem asiatischen Kontinent der Glaube an Reinkarnation seit Jahrhunderten Allgemeingut. Wie in Europa, ist es unmöglich, zu wissen, wann dieser Glaube in Asien aufgekommen ist, weil er schon lange vor schriftlichen Aufzeichnungen existierte. Er ist immer noch Teil der meisten asiatischen Religionen, und das bereits seit Tausenden von Jahren. Die beiden größten heutzutage sind Hinduismus und Buddhismus.
Der Hinduismus hat sich über Jahrhunderte durch zahllose Legenden, Poesie, Epen und philosophische Schriften entwickelt. Der Buddhismus erschien mit dem Leben und Lehren des Buddha Gautama vor 2,500 Jahren. Laut seiner eigenen Lehre war Gautama nur einer von vielen Buddhas: das Sanskrit-Wort „Buddha“ bedeutet, „einer, der voll erleuchtet ist“. Der viele Inkarnationen dauernde Weg zum Gautama Buddha wird genau in den Jatakas, Legenden aus Siddharta Gautamas Leben und früheren Inkarnationen, beschrieben.
Hinduismus: Wenn man gute Taten vollführt, kommt man im nächsten Leben auf eine höhere Ebene der Existenz. Diese Idee führte zum politischen Konzept der Kasten. Wenn man dagegen schlechte Taten begeht, kann das Karma so negativ werden, dass man als Tier reinkarnieren muss. Außerdem gibt es im Hinduismus Gruppen, die sagen, dass alle Seelen drei, sieben oder zehn Mal als Tier inkarnieren müssen, bevor sie es zu einem Menschen schaffen. Im Hinduismus ist der Fokus darauf gelegt, ein gutes Leben in seiner jeweiligen Kaste zu verbringen, in der Hoffnung, so im nächsten Leben in eine bessere Kaste zu inkarnieren. Gutes Leben bedeutet, Respekt vor allen Lebewesen zu haben, seine Pflicht in seiner Kaste zu erfüllen, und die Götter und Göttinnen mit den angemessenen Riten zu verehren.
Buddhismus: Der Ansatz ist hier mehr intellektuell und spirituell und zieht heutzutage stärker westliche Menschen an. Es gibt viele verschiedene Richtungen im Buddhismus, mit unterschiedlichen Meinungen zur Reinkarnation. Im (frühen) Theravada-Buddhismus wurde die persönliche Reinkarnation sogar abgelehnt. Die frühen Buddhisten waren der Meinung, dass Buddha gesagt habe, dass es eigentlich keine individuelle Seele, gibt, und das Ego beim Tod verschwindet, während die Seele Teil der größeren Seele bleibt, welche dann ein neues Leben erschafft. Dieses neue Leben hat aber keine Verbindung mit dem vorigen. Als Erklärung: Wenn man ein Glas mit Wasser aus dem Meer füllt, das Wasser dann wieder zurück ins Meer gießt, etwas wartet, und dann das Glas erneut mit Wasser füllt, ist es unwahrscheinlich, dass man in diesem Glas nun Wassermoleküle aus dem ersten Glas hat. In diesem Sinne gibt es für Theravadins keine Fortdauer einer Seele von einem Leben zum nächsten.
Der Mahayana Buddhismus aber, der jünger ist, und wohl einige der Hindu-Lehren übernommen hat, nimmt an, dass die Seele unabhängig vom Körper existiert, und sogar den passenden Körper für sich erschafft, oder sucht. Für die Mahayanins ist das Ziel der Reinkarnation, zu lernen, das Ego und all seine Wünsche/ Sehnsüchte fallen zu lassen.
Mahayana-Buddhisten (und fast alle Buddhisten heutzutage) glauben außerdem, dass einige Seelen Perfektion erreichen, sich aber dann dazu entscheiden, trotzdem wiedergeboren zu werden, um anderen bei diesem Ziel zu helfen. Wenn jemand Perfektion erreicht, kann er in das Nirvana eintreten, ein Zustand ego-losen Verschmelzens mit dem Universum. Über Buddha Gautama wird gesagt, dass er das Nirvana erreicht habe, sich aber weigerte, einzutreten, und schwor, immer wieder auf die Erde zurückzukehren, bis keine Seele mehr unerleuchtet geblieben ist. Diese Wahl können drei Arten von Wesen treffen: Arahats, Bodhisattvas, und Buddhas. Den ersten beiden hilft diese Entscheidung auch selber, Buddhaschaft zu erreichen. Bei einem Buddha ist diese Wahl ein Akt reiner Selbstlosigkeit.
Einfach gesprochen bedeutet die Reinkarnation für traditionelle Buddhisten eine Last und die Gebundenheit an das Leiden, aus dem es gilt sich zu befreien.
Heutzutage kann gesagt werden, dass alle Buddhisten Reinkarnation als selbstverständlich ansehen, und für die meisten ist es eine persönliche Reinkarnation. Gelehrte streiten sich darüber, was genau reinkarniert: Der Charakter? Die Persönlichkeit? Das Gedächtnis? Aber davon abgesehen ist der Glaube an die persönliche Reinkarnation allgemeine Überzeugung.
Das antike Griechenland
Für einige antike Griechen wie Sokrates und Plato war es logisch, dass es Reinkarnation gibt. Sokrates sagte, dass „alles Wissen nur eine Erinnerung an Dinge ist, die wir schon früher wussten“. Aristoteles glaubte in seinen frühen Schriften an Reinkarnation, wandte sich dann aber dagegen und wurde zu einem einflussreichen Gegner.
Pythagoras war bereits der Gründer einer philosophischen Lehre, in der Reinkarnation mit das Zentralthema war. Neben den Philosophen lehrten die sogenannten griechischen Mysterienschulen über Reinkarnation und versuchten, diese bei den Einweihungen erfahrbar zu machen. Wie im restlichen Europa war der Glaube an Reinkarnation mindestens seit 1500 v.Chr. (auch im einfachen Volk) Normalität. Erst im fünften Jahrhundert n.Chr. endete er, als die letzte eleusinische Mysterienschule verdrängt wurde. Auch Aristoteles’ Lehre gegen die Reinkarnation verbreitete sich in Griechenland, und seit dem ersten Jahrhundert v.Chr. lehnten die meisten gebildeten Menschen, die seine Lehren studiert hatten, das Konzept ab, und sahen es nur noch als passend für das normale Volk, Frauen, und Sklaven an. Viele aus diesen Bevölkerungsgruppen glaubten wahrscheinlich wirklich weiterhin an Reinkarnation.
Das römische Reich
Die Römer kopierten viel von den Griechen, so also auch den Volksglauben an Reinkarnation. Später begannen auch gebildete Römer diesen Glauben ernst zu nehmen. Cicero, der im ersten Jahrhundert v.Chr. überall, wo die Römer hinkamen, auf den Reinkarnationsglauben traf, „wiederentdeckte“ Pythagoras und Sokrates, und begann, diesem Glauben zu neuem Respekt zu verhelfen. Andere römische Schriftsteller nahmen das Thema auf, und es wurde zu einem respektierten Thema für philosophische Diskussionen und für Dichter.
In Rom kamen praktisch alle Glaubensrichtungen der bekannten Welt zusammen, und der Reinkarnationsglaube war einer davon. Da der Glaube an Reinkarnation nicht zur Begründung von Rebellion genutzt wurde, wurde er toleriert und fand zunehmend Interesse in der gebildeten Schicht.
Judentum
Aus dem Alten Testament erfährt man, dass die alten Propheten Reinkarnationen voriger Propheten gewesen sein sollen. Insbesondere glaubten die Samariter an Reinkarnation und verfolgten die Inkarnationen von Adam durch Seth, Noah, und Abraham bis zu Moses. Auch die Essener scheinen an Reinkarnation geglaubt zu haben, und auch in der Kabbalah gibt es Diskussionen darüber. Jüdische Gelehrte sehen Reinkarnation und die Kabbalah genauso als Teil des Judentums, wie die Tora. Es gibt aber kein entwickeltes System über die Reinkarnation im Judentum.
Der Glaube an Reinkarnation hatte unterschiedlich starken Zulauf im Lauf der Jahrtausende, aber außer bei den Kabbalisten, hatte er nie eine offizielle Billigung erhalten. Eine Ausnahme stellt der Chassidismus dar, eine Bewegung, die im 18. Jahrhundert in den jüdischen Ghettos Polens entstand, und die ihre Wurzeln in alten mystischen Traditionen, inkl. dem Studium der Kabbalah, hat. Die anderen, besser bekannten jüdischen Gruppen heutzutage lehnen die Reinkarnation ab. Aber viele moderne jüdische Gelehrte untersuchen sie heute neu.
Islam
Im Koran stehen viele klare Hinweise auf Wiedergeburt und die ewigen Kreisläufe des Lebens, auch wenn heutige islamische Gelehrte diese Passagen als Rätsel oder Parabeln interpretieren. Der Islam nahm im 7. Jrh. viele Menschen in sein Gebiet auf, die vor den Verfolgungen durch die römisch-katholische Kirche flohen, darunter viele Reinkarnationisten. Auch war der mittlere Osten bereits stark vom Glauben an Reinkarnation durchsetzt.
Allerdings blieben die Schiiten bis heute Reinkarnationisten, die meisten Sunniten aber legten den Glauben daran ab. Innerhalb der Sunniten gibt es Gruppen, die weiterhin an Reinkarnation glauben. Neben den Schiiten glauben daran die Ismailiten, die Sufis, und die Drusen, eine libanesische Sufi-Gruppe. All diese Gruppen haben ihre eigenen Formen des Reinkarnationsglaubens entwickelt. Dabei gibt es drei Hauptarten: 1. Die periodische Reinkarnation des perfekten Menschen oder Wesens, 2. Die ständige Wiederkehr des Imams (spiritueller Führer) nach seinem Tod, 3. Die Reinkarnation der Seelen gewöhnlicher Menschen. In allen Fällen sind Frauen ausgeschlossen.
Die Ismailiten glauben, dass der Hindu-Gott Krishna (der wiederum eine Inkarnation, bzw. ein Avatar des Gottes Vishnu ist) als Buddha Gautama, und danach als Mohammed inkarniert ist, und eines Tages wiederkehren wird. Andere Gruppen glauben, dass die Welt nie ohne eine der großen Seelen ist, die hier sind, um die Menschen anzuleiten und zu führen. Mindestens zwei Gruppen glauben, dass Christus, nachdem er das Christentum gebracht hat, wiedergeboren ist als der Gründer ihrer Gruppierung.
Reinkarnationsglaube ist im Islam immer noch lebendig, wenn auch orthodoxe Gelehrte dazu neigen, ihn zu ignorieren. Auch die Mehrheit der Muslime ignoriert ihn, aber er wird nicht unterdrückt. Die, die weiter daran glauben, werden voll akzeptiert, wie z.B. die Sufis, die bei allen Muslimen hoch angesehen sind.
Christentum
Ein „Prophet“ von dem seine Jünger dachten, er sei möglicherweise eine Reinkarnation von einem der alten Propheten, war Jesus Christus. Seine Jünger fragten ihn, ob er der wiedergekehrte Elias sei. Darauf antwortete Jesus, dass Johannes der Täufer der wiedergeborene Elias sei. Das ist nur eine von vielen Aussagen von Jesus und seinen Jüngern, die auf einen Reinkarnationsglauben hinweisen. Viele frühe Christen glaubten, dass Christus von Wiedergeburt, nicht von Auferstehung, sprach.
Der Reinkarnationsglaube nahm bei den Christen an Popularität in den ersten beiden Jahrhunderten n.Chr. zu. Da die Apokalypse und damit die Wiederauferstehung aller Menschen ausblieb, wurde angenommen, dass die wahre Botschaft Christi die der Reinkarnation gewesen war. Im dritten Jrh. wurde der Glaube daran von Bischof Origenes, einem griechischen Theologen, Platoniker, und gnostischem Christen angenommen. Seine Ansichten wurden schnell von anderen der frühen Kirchenväter während der nächsten zwei Jahrhunderten akzeptiert.
Es gab viele ernsthafte Schismen in der frühen Kirche, auch über das Thema der Reinkarnation. 543 ließ Kaiser Justinian in Konstantinopel eine Synode abhalten, während welcher die Lehren Origenes und einiger anderer Gelehrten über Reinkarnation verboten wurden. Dadurch wurde der Reinkarnationsglaube zur Ketzerei, was auch seitdem nicht wieder aufgehoben wurde. So stellte Justinian eine starke, einheitliche Zentralkirche sicher.
Der Glaube an Reinkarnation überlebte unter Christen im Untergrund, obwohl schwere Strafen, darunter die Todesstrafe, dafür beigemessen wurden. Viele christlich-mystische Gruppen in Europa und dem Mittleren Osten hielten an ihrem Reinkarnationsglauben und anderen Inhalten aus älteren Religionen fest. Im sechsten und siebten Jahrhundert flohen viele vor der Kirche in den Mittleren Osten und beeinflussten dort den Reinkarnationsglauben des noch jungen Islam.
Eine dieser verfolgten Gruppen waren die (reinkarnationistischen) Katharer. Im 13. Jrh. verbreitete sich ihr Glaube, die Origenesische oder Albigensische Ketzerei, wie er von der röm.-kath. Kirche genannt wurde, so schnell, dass die Kirche einen Kreuzzug gegen die Katharer begann. Zehntausende wurden eingesperrt, gefoltert, und verbrannt, und der Katharismus ging unter. Einige kleine reinkarnationistische Gruppen kamen über die nächsten 300 Jahre auf, aber die Inquisition des 16. Jahrhunderts zerstörte sie wieder. Danach gab es im christlichen Europa für die nächsten 300 Jahre keinen offen praktizierten Reinkarnationsglauben mehr.
Im 19. Jrh. tauchte er wieder auf, und da die Kirche nun nicht mehr die politische und militärische Macht hatte, ihn zu unterdrücken, konnte er sich besser ausbreiten. Für Katholiken bleibt er aber eine Ketzerei und hat auch im Protestantismus keinen Platz. Heute hält ein Großteil auch der westlichen Welt Reinkarnation für möglich, und holt nun zum Rest der Welt auf, in dem Reinkarnation nie angezweifelt oder verfolgt wurde.
Für Theosophen ist die Reinkarnation ein Zentralthema. Sie sehen Reinkarnation als Lernprozess der Seele, wie wir es auch bei der Reinkarnationstherapie annehmen. Wenn die Seele alles gelernt hat, was es zu lernen gibt, wird sie sich letztendlich mit Gott vereinen und muss nicht mehr reinkarnieren. Diese Idee verbindet die Hindu-Vorstellung einer persönlichen Seele mit der buddhistischen Vorstellung von dem Beenden des Rads des Leidens durch Vervollkommnung.
Diese Vorstellung scheint Reinkarnation von der hinduistischen Idee des Karma zu befreien. Im Hindu-System kann man z.B. aus Versehen auf eine Ameise treten, ohne dies zu bemerken, und es resultiert in negativem Karma. Beim theosophischen System geht es eher darum, Lektionen zu lernen, als einem geistlosen, starren System von Belohnung und Bestrafung zu folgen, was für Westler fairer und attraktiver zu sein scheint. Außerdem könnten westliche, ego-geplagte Gemüter die buddhistische Vorstellung des kompletten persönlichen Verlöschens im Nirvana eher ablehnen. So konnte die Theosophie in Europa und den USA langsam aber stetig wachsen, und seine Ideen haben dabei geholfen, den modernen westlichen Reinkarnationsglauben zu bilden.
Die heutige westliche Welt
Nach einer Gallup-Umfrage von 2001 glauben 25% der Amerikaner an Reinkarnation, 20% sind sich nicht sicher. In Europa sind diese Zahlen noch höher. Obwohl einige der heutigen westlichen Reinkarnationisten Buddhisten, Sufis, oder Theosophen geworden sind, oder anderen, kleineren Reinkarnationisten-Gruppen beigetreten sind, bildet sich die Mehrheit auf eigene Faust weiter, und entscheidet selbst, was sie glaubt und was nicht.
Viele Wissenschaftler interessieren sich heute für die Idee der Reinkarnation und sind ihr gegenüber sehr aufgeschlossen. Reinkarnationstherapie wird von Ärzten oft als sehr hilfreich gesehen. Angriffe auf diese Idee kommen eher von den christlich-fundamentalistischen Sekten und der katholischen Kirche oder engen wissenschaftlichen Universitätskreisen.
Weltweit – stellt die hier erstmals komplett – eingestellte Gallerie – aller von Rebirth Reserach verifizierten Personen – ein Novum dar. Die weitreichenden Folgen sind für niemanden, auch nicht für uns selbst absehbar! Aber wie bei allen grossartigen “Erfindungen” – in der Geschichte der Menschheit, wird es wohl positive, sowohl als auch negative Möglichkeiten, der Verwendung unserer Arbeit geben.
Wir möchten an dieser Stelle jedoch ausdrücklich darauf hinweisen, das wir dies in erster Konsequnz, zum Nutzen – des einzelnen Menschen getan haben – und weiter tun werden.
Jeder der in der nun folgenden Gallerie abgebildeten Personen hat an sich selbst, die unglaubliche Wahrheit – mit allen darin enthaltenen Informationen, für sich selbst umsetzen, bzw. verarbeiten müssen. An vielen Stellen, standen wir den Personen mit unserem Rat und all unserem Wissen gern – manchmal auch über eine längere Zeit, zur Verfügung.
Die ganze Gallerie auf einen Blick:
http://thutmosisdrei.wordpress.com/rebirth-research-international-2015-member-gallery/
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